Umbau Haus 5+6 Elena 21

Paracelsus Elena Klinik Kassel

Die Paracelsus-Elena-Klink Kassel ist das erste und größte Zentrum für Parkinson-Syndrome und Bewegungsstörungen in Deutschland. Mit internationaler Anerkennung wird hier seit vielen Jahren an neuen Testverfahren zur Frühdiagnose geforscht. Da sich die Krankheitsbilder bei Morbus Parkinson und verwandten Erkrankungen kaum gleichen, entwickelt das Klinikteam für jeden Patienten ein individuelles Konzept und betreut die Therapie intensiv.

Projektdaten

Standort: Kassel
Auslober: Paracelsus GmbH und Co KGaA Kliniken Deutschland GmbH
Vergabe: VgV Verfahren

Status: realisiert
Projektzeitraum: 2015 - 2022


Eine parkähnliche Gartenanlage umgibt die Klinik, deren Kerngebäude, der sogenannte Muthesiusbau, um 1910/11 als Privatanwesen im englischen Landhausstil gebaut wurde. Die gesamte Anlage, inklusive Garten und Umwehrung ist als Baudenkmal der Stadt Kassel geschützt. Erweiterungsbauten entstanden in drei Phasen in den 1960er- und 1980er-Jahren. Da immer mehr Menschen von Parkinson-Syndromen und Bewegungsstörungen betroffen sind, sollte die Klinik erneut erweitert und zum Teil umstrukturiert werden.

Bei der Analyse des Bestandes ermittelten a|sh architekten drei wesentliche Defizite:

  1. die zu gering bemessene Vorfahrt mit unebenem Gelände und Ebenenversprünge zwischen Gebäudeteilen unterschiedlicher Baujahre,
  2. die gestreckte Gebäudestruktur aufgrund des sukzessiven Anbauens und folglich langen Wegen für Patienten, Mitarbeiter und Logistik, 
  3. die 3-Bett-Zimmer-Belegung im Pflegebereich mit teilweise nicht behindertengerechten Nasszellen.

Die Zielplanung sah vor, die Pflege aufzustocken und die Strukturen aufzuwerten. Zudem sollten die Funktionsbereiche zentral angeordnet und das diagnostisch wichtige Schlaflabor verlagert und vergrößert werden. a|sh architekten entwickelten einen kompakten 4-geschossigen Erweiterungsbau auf einer BGF von 5.448 m². Drei Bettengeschosse, zwei Wahlleistungsstationen, diverse Untersuchungsräume, einen Multifunktionssaal sowie den neuen Haupteingang nimmt das sogenannte „Haus Elena“ auf. Mit dem partiell umstrukturierten Bestand verbindet sich der L-förmige Neubau im Ringschluss zu einem funktional optimierten Komplex. Nun ist auch die Bildung größerer Einheiten möglich. Insgesamt sind 42 Doppel- und Einzelzimmer mit 59 Betten im Erweiterungsbau entstanden. Für die mit der Klinik kooperierende ortsansässige Radiologische Praxis wurde ein separates Behandlungszimmer integriert.

Alle Räume sind auf die Besonderheiten bei der Behandlung von Parkinsonpatienten ausgerichtet: großzügig, durchgehend barrierefrei, hell und wohnlich mit breiten Fluren für Gehübungen. Auch Aufenthaltsräume für Angehörige und ein Bewegungsparcours im Außenbereich wurden geschaffen. Ausstattung und Möblierung der Patientenzimmer orientieren sich an Hotelstandards: Fein abgestimmte Grün- und Blautöne harmonieren mit hellen, ruhig wirkenden Flächen und solchen in heller Eichenoptik. Die Kombination aus direkter und indirekter Beleuchtung wird sowohl der Funktionalität als auch der wohltuenden Stimmung gerecht.

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Klinikum Ibbenbüren