Neubau

Pfrimmtal Realschule Plus Worms

Die Pfrimmtal Realschule Plus vereint zwei bisherige Standorte und formt mit der auf dem Grundstück befindlichen Diesterweg Grundschule, der Mensa sowie der Gymnastik- und der Sporthalle einen neuen Bildungscampus in Worms. Eine Campus-Magistrale verknüpft den Ankommensplatz im Norden mit allen Gebäuden. Da die Stadt Worms östlich angrenzend an die Liegenschaft ein neues Wohngebiet plant, ist der Schulcampus über Nebenzugänge an die Bebauungsstruktur angebunden. Mit ihren Doppeljahrgangsclustern ist die Schule auf individuelles und kompetenzorientiertes Lernen ausgerichtet, bei dem die Lehrenden zu Begleitenden werden. Die kompakte Bauform erzielt ein wirtschaftlich günstiges Verhältnis der Außenflächen zum Gebäudevolumen. Das Gebäude unterschreitet die aktuellen Anforderungen der EnEV 2014 und die Wärme wird ausschließlich über erneuerbare Energien erzeugt.

Projektdaten

Standort: Worms
Auslober: Stadtverwaltung Worms
Vergabe: VgV-Verfahren 2018

Status: realisiert
Projektzeitraum: 2019 - 2023


Für die Pfrimmtal Realschule Plus entwickelten wir einen 3-geschossigen Neubau aus zwei sich verschneidenden Kuben in nachhaltiger Klinkerbauweise. Der Haupteingang hebt sich durch die geschosshohe Pfosten-Riegel-Fassade und dem auskragenden Vordach ab und öffnet visuell den Musikraum zum Vorplatz. Der erste Kubus nimmt die übergreifenden Nutzungen mit dem Haupteingang, der Aula, dem Musikraum und der Verwaltung im Erdgeschoss auf. In den oberen Geschossen befinden sich Fachunterrichtsräume und die Schülerbibliothek. Der zweite Kubus – das „Lernhaus“ – umfasst auf allen Geschossen je ein Doppeljahrgangscluster bestehend aus

  • 6 Klassenräumen (Klassen 5+6, 7+8, 9+10),
  • einer Teamstation mit Lehrerarbeitsplätzen,
  • einer Unterrichtsfläche als „Marktplatz des Lernens“,
  • einem Ausweich- oder Gruppenraum am Eingang des Clusters, nutzbar als Ganztagesraum oder Differenzierungsraum sowie
  • eigenen Sanitäranlagen und Garderoben.

Der Ausweich- oder Gruppenraum dient der Differenzierung und Inklusion der sechs Lerngruppen im Cluster. Durch seine Lage am Clustereingang ist auch eine Nutzung durch eine Lerngruppe aus dem Fachunterricht, eines anderen Clusters oder durch die Ganztagesbetreuung möglich. Vor allem aufgrund der Clusterung der allgemeinen Lernräume und der reduzierten Erschließungsflächen wird ein günstiges Verhältnis von Bruttogeschossfläche zu Nutzfläche von 1,60 erreicht. Barrierefreie Erschließungen des Gebäudes und taktile Systeme beispiels­weise am Boden ermöglichen auch beeinträchtigten Kindern die Schule zu besuchen.

Die offene Sitztreppe ist das neue „Herz der Schule“ und bietet mit dem zuschaltbaren Musikraum die Möglichkeit für Präsentationen, Feierlichkeiten sowie Versammlungen und vermittelt die Idee einer demokratischen Schule. Aus dem Erdgeschoss bietet die Sitztreppe den Zugang ins 1. Obergeschoss mit der Schülerbibliothek, dem Computerlabor und den Fachsälen des Kreativbereichs. Über den Luftraum ist das 2. Obergeschoss mit den Naturwissenschaften und der Lehrküche visuell angebunden.

 

Die energetische Versorgung erfolgt über eine Luft-Wärmepumpe und eine Redundanzanbindung an das neue Nahwärmenetz der Liegenschaft. Auf dem Flachdach befindet sich eine Photovoltaikanlage, die den Neubau mit Strom versorgt.

 

Nächstes Projekt

Geschwister-Scholl-Schule Leimen