
Neubau
Geschwister-Scholl-Schule Leimen
Die Geschwister-Scholl-Schule in Leimen macht erlebbar, wie Architektur pädagogische Konzepte in Raum überführt. Lerncluster schaffen durch offene Lernbereiche, flexibel nutzbare Flächen und eingebundene Aufenthaltszonen neue Strukturen für gemeinsames Lernen. Das Raumkonzept dazu ist in der Planungsphase Null in enger Zusammenarbeit mit Vertreter:innen der Schule und LernLandSchaft entstanden.
Projektdaten
Standort: Leimen
Auslober: Stadt Leimen
Vergabe: VgV-Verfahren 2018
Status: realisiert
Projektzeitraum: 2018 - 2022

Schrittweise Erneuerung des Schulcampus
In dem ersten Bauabschnitt entstand ein neuer, dreigeschossiger Bau für die Sekundarstufe, der offene Lerncluster in hellen Lernräumen für jede Jahrgangsstufe bietet. Direkt angrenzend erweitert ein eingeschossiger Bau mit begrüntem Flachdach den Campus. In diesem Gebäudeteil liegen Mensa, Musikraum und Bibliothek – Orte, an denen sich Schüler:innen begegnen, gemeinsam essen, musizieren oder in Ruhe lesen können.
Das bestehende Gebäude wurde auf das dreigeschossige Haus A reduziert und neu organisiert – hier sind nun die Fachräume, die Ganztagsbetreuung und die Verwaltung untergebracht. Ein neu gesetztes Vordach verbindet Alt- und Neubau zu einem harmonischen Ensemble.
Die Pausenbereiche zwischen den Gebäudeteilen bieten Raum für Beweguing und Ruhe: Spiel- und Sportgeräte für aktive Pausen auf der einen Seite, Sitzgelegenheiten zum Durchatmen zwischen den Unterreichtsstunden auf der anderen.
Eine Machbarkeitsstudie untersucht für einen zweiten Bauabschnitt verschiedene Lösungsansätze für das Gebäude der Primarstufe – so entwickelt sich der Campus Schritt für Schritt weiter.

Lerncluster als Herzstück
Wo früher klassische Klassenzimmer mit langen Fluren waren, prägen heute offene Lerncluster das Raumgefühl. Dieses Konzept ermöglicht es Schüler:innen, selbstständig passende Arbeitsplätze zu finden, kommunikative Zonen für gemeinsames Lernen oder ruhige Ecken für konzentrierte Stillarbeit. Für jede Jahrgangsstufe bildet ein gemeinschaftlicher Lernbereich den Mittelpunkt, um den sich die Räume anordnen. Der zentrale Lehrerstützpunkt dient als unkomplizierte Anlaufstelle für den Austausch zwischen Lehrpersonen und Schüler:innen.





Nachhaltigkeit sichtbar und spürbar
Die Neubauten nutzen die verfügbare Fläche bestmöglich aus – diese kompakte Bauweise reduziert die wärmeabgebende Hüllfläche im Verhältnis zum beheizten Volumen deutlich und verbessert so die Energieeffizienz. Für einen nachhaltigen Betrieb sind die Gebäude an die bestehende Heizungsanlage angebunden, die als Niedertemperatursystem über eine Fußbodenheizung arbeitet. Eine zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und optimierter Luftmengenregelung sorgt dabei für ein ausgeglichenes Raumklima.
Auch in weiteren Details zeigt sich die nachhaltig gedachte Bauweise: Die Dachflächen sind für Photovoltaik vorbereitet, ein extensiv begrüntes Flachdach verbessert das Mikroklima, und Maßnahmen des hochwasserangepassten Bauens reagieren auf die Lage im potenziellen Überflutungsgebiet. So entstand ein Gebäudeensemble, das nachhaltige pädagogische Raumkonzepte mit einer ökologischen Bauweise verbindet – und damit gute Voraussetzungen für zeitgemäßes Lernen schafft.

